Bis zu den Sommermonaten des Jahres 1885 musste sich die Braunauer Bevölkerung durch Dickicht und Gelsenschwärme kämpfen, um die sogenannte Schwimmschule in der Fischerau, im Volksmund besser bekannt als eine trübe, stinkende und mit Amphibien reichlich ausgestattete Froschlake zu erreichen.
Die Linzer Tagespost vom 10. August 1884 berichtet in blumigen Worten über das Tierreich das in der Nähe der alten Schwimmschule zu finden war:
Es begrüßen uns weidende, böse, silbergraue Stiere mit ihrem Gebrülle und Wasservögel flattern in die Höhe. Besonders im schlammerfüllten Wasser ist reiches Tierleben bemerkbar. Wir finden da in erschreckenden Unmassen vertreten - Erdfrösche, Unken, dann den Fesselfrosch neben der freundlichen Geburtshelferkröte. Für den Naturhistoriker sicherlich eine reiche Ausbeute.
Abbildung: Die alte Schwimmschule mit Schwimmeister Anton Biechl (Archiv Renate Hoerner)
Am Sonntag den 5. Juli 1885 wurde unsere neuerbaute Schwimmschule, welche ihr Entstehen der Munifizenz der hiesigen Sparkasse verdankt und ein dringendes Bedürfnis unserer Stadt war, trotz mancher unvorhergesehener Hemmnisse eröffnet. Die neue Schwimmschule, welche nur wenige Minuten außerhalb der Stadt gelegen ist (heute Busbahnhof Braunau, Kolpingplatz), wird vom Haselbache gespeist und hat eine Durchschnittstemperatur vom 17 Reaumur (21 Grad Celsius). Das Bassin ist ein Zweifaches für Schwimmer und Nichtschwimmer. Die Vorzüge unserer neuen Schwimmschule können deshalb kaum hoch genug angeschlagen werden und manch größere Stadt dürfte uns um dieses Geschenk der Sparkasse beneiden. (Linzer Tagespost vom 05. Juli 1885)